Zusammengestellt von Jochen Candidus, überarbeitet und fortgeschrieben von Günter Elterich.
Teil 4 von 5
Das 75 jährige Jubiläum ist wieder ein eigenständiges Fest. Gefeiert wird vom 26.-29.05.2000 mit Festzelt auf der Meyerswiese und allem Drum und Dran, so auch mit Festzug durch den Ort. Keine Mühen und Kosten wurden gescheut, um das Fest erfolgreich zu gestallten. Eine Festschrift wird erstellt, ein eigenes Festlogo entworfen, welches auch die neuen T-Shirts schmücken wird und ein Platzsingen wird ausgerichtet, an welchem zur Freude der Sänger erfrischende Getränke gereicht werden. Musikalische Highlights sind neben den beachtlichen Leistungen der Chöre, die "Malefizbayern" am Freitag, die Showband "Moskitos" am Samstag, die "Gattenhofer- Blasmusikanten" am Sonntag und natürlich die "Moonlights" am Montag. Bemerkenswert und heute nicht mehr ganz selbstverständlich - gelang es uns damals noch am Festsonntag einen ökumenischen Zeltgottesdienst abhalten zulassen, was später keine Selbstverständlichkeit mehr sein sollte.
Im Jahre 2002 vollzog sich ein Generationenwechsel in der Vereinsführung. Die alte Vorstandschaft, welche unter Führung von 1. Vorstand Anton Beer, 2. Vorsitzender Holk Traschewski, Schriftführer Jochen Candidus und Kassier Franz Veit, jahrzehntelang sehr erfolgreich waltete, übergab das Zepter in neue Hände. In einer außerordentlichen Hauptversammlung wurden folgende Personen in die Vorstandschaft gewählt: 1.Vorsitzender Thomas Poxleitner, 2. Vorsitzender Heinz Hafenrichter (ab 2004 Alexander Keller, und kurz danach Arno Falk), Schriftführer Günter Elterich, Kassier Karl Bittel.
Als Dank und Anerkennung für ihre Vereinstreue und die geleistete Arbeit wurden in den Jahren 2002 und 2003 eine ganze Reihe von Vereinsmitgliedern geehrt, was natürlich auch in sehr deutlicher Art und Weise die Altersstruktur der Mitglieder widerspiegelt. Neben den vielen Sängern und Mitgliedern, welche für das Funktionieren des Vereins tätig sind, verdienen einige Namen besondere Erwähnung. Herr Anton Beer wurde, in Würdigung seiner herausragenden Verdienste während seiner langjährigen Tätigkeit als 1.Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt und in den Ehrenvorsitz berufen. Ebenfalls zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden für 50jährige Mitgliedschaft und/oder mind. 25jährigem aktiven Wirken die Sänger: Hoffmann Adolf, Hoffmann Ernst, Meyer Hans, Schindler Hans, Schwarz Michael, Vogel Georg, sowie Haspel Urban als passives Mitglied, welcher seit eh und je reges Interesse für den Verein zeigte und die kirchlichen Veranstaltungen, meist in Form von Festgottesdiensten, anrangierte. Für 65 Jahre Mitgliedschaft und aktiven Singens konnte der Verein bereits 2002 den Sänger Hans Hafenrichter auszeichnen und seinen Dank aussprechen; leider verstarb dieses dienstälteste Mitglied zwei Jahre später im April 2004.
In dem Bestreben alte Traditionen weiter zu pflegen, intensiviert der Verein seine Kirchweihaktivitäten. Damit die Mühe des Kärwabaumaufstellens erleichtert wurde, bauten unsere Spezialisten in Sachen Metallbau, Jochen Candidus und Anton Beer, 1996 in eigener Regie eine stählerne Aufstellhilfe für die 5. Jahreszeit in Anwanden. An dieser Stelle sei es erlaubt, vom Stil der sachlichen chronistischen Berichterstattung abzuweichen und Werbung für die etwas andere Kirchweih zu machen.
„Schon seit langem gilt die Kärwa, in Anwanden am Feuerwehrhaus - zugegeben etwas abgelegen und versteckt - als Geheimtipp für Liebhaber des Besonderen. Es geht beschaulich zu auf der Anwandner Kärwa. Das Zelt ist nicht zu groß und unter den Gästen kennt man sich. Dem Publikum wird ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Speisen werden von unserm "Küchenpersonal" immer frisch zubereitet. Ob es Christel's hausgemachter Kartoffelsalat oder die fast schon legendären Bratwürste aus dem Hause Wörlein sind, alles leckere Spezialitäten, die zu einer urigen fränkischen Kärwa gehören. Was gibt es Schöneres, als nach dem Zeltgottesdienst, beim Frühschoppen frische Weißwürste oder "saure Zipfel", mit einem süffigen Weizen zu den Klängen der zünftigen Blasmusik - wohlgemerkt ohne elektronische Verstärkung - zu genießen? Unsere Bedienungen, allesamt ehrenamtliche Helfer, erlauben es uns, für Getränke moderate Preise zu verlangen und sind auch gerne bereit, den Gästen zwei frische Halbe zu bringen, statt sie mit einer Maß zu "vergewaltigen". Was wäre der Sonntagnachmittag ohne das Kuchenbuffet der Hausfrauen. Alles selbstgebackene Leckereien, welche keiner fertigen Backmischung entspringen. Neben den vielen anderen kleinen Dingen, die die Anwandner Kärwa ausmachen, hat sich z.B. der Zauberclown, das Spielmobil, die Kärwaspiele der Dorfjugend und das Schafkopfrennen am Kirchweihdonnerstag, mit vielen attraktiven Preisen, etabliert. Also, ein Besuch lohnt sich immer!“
Damals eine Gegenwartsbetrachtung, welche sich wie so Vieles im Leben einer Wandlung unterziehen sollte.
Im Jahre 2005 feiert der Verein sein 80-jähriges Bestehen in einem festlichen Rahmen während der Kirchweih. Zu diesem Anlass scheut man keine Kosten und Mühen und gibt sich mit einer einheitlichen Kleidung – Weste mit Vereinslogo und Krawatte – ein neues fesches Outfit. Nach einem kurzen Festakt mit Ehrungen und Liedvorträgen von Vereinen der näheren Umgebung, begeisterte „SixPack“ die A Cappella-Comedy-Show aus Bayreuth mit einem Ohrenschmaus der besonderen Art alle Gäste und wurde zu einem wahren Publikumsmagnet bei folgenden Veranstaltungen.
Von den 96 Mitgliedern tragen, trotz eines beachtlichen Durchschnittsalters, vor allem die 34 aktiven Sänger und der harte Kern der 62 „passiven“ Mitglieder zum Gelingen der Veranstaltung bei. Aber auch eine Gruppe aus dem Kulturpalast unterstützt den Gesangverein am Festsonntag tatkräftig.
Unter dem Titel "Klingendes Zirndorf" feierte die Stadtkapelle im gleichem Jahr mit einem mehrtägigen Event seinen 50. Geburtstag. Es war ein Spektakel der besonderen Art. Der Gesangverein Eintracht Anwanden hat die Ehre auf großer Bühne – wie sie sonst meist nur bei überregionalen Rockfestivals aufgebaut werden - im Zimmermannspark aufzutreten und gibt eine gelungene Vorstellung seines Könnens zum Besten, was auch mit reichlich Beifall vom kulturell interessierten Publikum quittiert wird.